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17.06.2012

bärenbande

gemütlich sitzen wir zu siebt in emily sue's zimmer. es ist schon etwas später und der nachmittag war etwas anders als geplant aber gerade haben wir echt spaß und ich denke mir immer wieder, wie glücklich einfach nur bin, dass ich euch kenne. wir kommen irgendwie aufs thema klinik und einweisung und dann überlege ich mir, dass ihnen dann mal die geschichte erzähle, wie das bei mir alles angefangen hat ..
also zum ersten mal, wo ich eingewiesen wurde. das war vor ca. 3-4 jahren. ich bekam damals antidepressiva, doch da meine eltern den ganzen tag arbeiten waren und ich sowieso alles alleine machen musste, musste ich mir die selber nehmen und wusste natürlich wo die packungen standen. ein tag dann, das war im mai, war ich total am boden zerstört, weil meine mutter meinen vater wiedermal rausgeschmissen hatte und ich nicht wusste, ob er jemals wiederkommen würde. außerdem hatte ich da noch probleme totale probleme mit meinem übergewicht, ich wog damals 85 kg, mit 12/13 jahren und war nur 1,55 groß. könnt ihr euch ja dann vorstellen. auf jeden fall gab ich mir eine überdosis und legte mich in die badewanne. eigentlich wollte ich es so vollziehen, doch dann sah ich plötzlich dinge. es fing an mit rosa punkten an der decke im badezimmer, die tanzten, wie glühwürmchen. ich summte vor mich hin und beobachtete sie, bis ich am badewannen rand einen frosch sitzen hatte. er hüpfte aus dem badezimmer. ich sprang aus der wanne, zog mir etwas an, was wahrscheinlich niemals zusammen gepasst hat, da ich voll benebelt war, und rannte in den flur. doch dort war kein frosch, dort stand ein bär. ein lieber bär, mit hut und einem stock in der hand. er lächelte mir zu und fing an zu steppen. ich ging vorraus die treppen herunter, dort stand ein weiterer bär. sie liefen hinter mir her. die straße entlang. wir liefen und liefen, ohne ziel, doch eigentlich auch mit ziel. bzw hätten wir viele ziele haben können. als wir irgendwann auf der brücke waren, die über den kanal geht, stand da noch ein weiterer bär. er lief nun auch noch mit uns mit. sie tanzten und tanzten und ich fand das alles sehr lustig. dann am bahnhof fand ich den dritten bär. es war schon sehr spät. 24 uhr. und der letzte zug fuhr um 23:57. ich setzte mich zuerst am bahnhof auf eine bank und dann fing ich an traurig zu werden, ich dachte wieder an alles was passiert war und sah nur diese schienen. ich fragte die bären, ob sie mitkommen? sie nickten und tanzten die bahnschienen entlang. irgendwann, als wir weiter weg vom bahnhof waren, legte ich mich hin. ich wartete und wartete, ich schlief fast ein, die bären würden ja auf mich aufpassen. aber wozu aufpassen, es soll doch etwas passieren. irgendwann wurde ich geweckt, von irgendwelchem lärm. ich öffnete die augen und sah nur wie sich im baum blaues licht spiegelte. die bullen. ja super. "hey, wie heißt du?" - maddie rose. "was machst du denn da, maddie?" - schlafen. "hast du kein zuhause?" - doch, aber ich will hier schlafen und warten. "du kommst jetzt erstmal mit!" - ja aber meine bären brauchen auch platz im auto. "was für bären?" , er zog mich hoch und führte mich zum auto. er quetschte meine arme zusammen, damit ich nicht abhaue. ich setzte mich ins auto, ich wusste ja nicht was mit mir passieren würde. als der polizist wieder vorne saß. schnallte ich meine bären noch an. sie mussten sich zwar auf den schoß nehmen, aber das ging klar. wir fuhren zur polizeiwache. "was hast du genommen?" - antidepressiva. "wie viele?" - alle. "ja und wie viele sind das?" - ca.150. "ok du kommst jetzt ins krankenhaus und dann noch in ein anderes krankenhaus und dann rufen wir deine eltern an." - nur meine mama, mein papa ist weg. ich fuhr wieder im polizeiwagen, als ich im krankhaus war, bekam ich panik, wo waren meine bären, sie liefen nicht hinter mir her. wo zum teufel waren sie. ich riss mich los und rannte durchs krankenhaus, suchte meine bären. so komische pfleger mit weißen kitteln rannten hinter mir her. irgendwann hatten sie mich eingeholt. doch wo waren meine bären. mir wurde blut abgenommen und ich wollte nicht mehr da sein, ich wollte zu meinen bären, auf die schienen, es war schon 5 uhr morgens. ich wollte zum zug! sie schleppten mich in einen krankenwagen und ich wusste nicht wie mir geschah. doch dort fand ich meine bären wieder. dann fuhren wir los. vorne polizei, mitte krankenwagen mit meinen bären und mir und hinten noch ein bullenwagen. wir fuhren in irgendso ein dorf am arsch der welt, das dachte ich zumindest. dann kam da ein arzt. "warum wolltest du dich umbringen?" - das geht dich nichts an. was mach ich hier ? ich will hier nicht sein! "du bist hier in einer kinder- und jugendpsychiatrie." - was? nein, ich bin nicht verrückt. ich will hier weg. ich wollte mich los reißen, aber es ging nicht, ich tritt um mich, doch irgendwie traf ich niemanden, weil ich dann auf dem boden lag und nur so eine sirene hörte. es kamen immer mehr menschen, die versuchten mich durch eine tür zu bringen, ich schrie, dass ich nicht will, doch irgendwann war ich dahinter und dann sah ich etwas, das aussah, wie eine wg oder so. überall zimmertüren, doch es sah auch aus wie ein krankenhaus. sie drängten mich in ein zimmer, dort war nichts, nur ein bett. sie fesselten mich an das bett und gaben mir eine spritze. ich schrie, wo meine bären wären, aber dann schlief ich ein.  
am nächsten morgen wusste ich garnicht wo ich war. ich war nicht mehr gefesselt. ich probierte ob die tür auf ging. dann stand ich auf dem flur. ich lief langsam den flur entlang, wo zum teufel war ich nur? ich lief an den zimmern vorbei. ich las die namen. viele mädchen, kaum jungs. aha. dann kam ich am dienstzimmer vorbei. wo sind meine bären? - "du musst maddie sein. ich stelle dich mal der gruppe vor" - nein ich geh gleich nach hause. "doch komm mal mit." ich rannte davon suchte meine bären, bis ich in einen raum kam, wo alle anderen patienten saßen. da wurde ich plötzlich aus meiner welt gerissen. ich war in einer klapse.


 

.. und seitdem hab ich voll den verfolgungswahn von bären. "nein maddie du bist nicht verrückt", sagten mina, emily, vena, alyeska, jessi und b. "aber witzige geschichte, du bist maddie die mit den bären tanzt." ja und ihr seid meine bären ;D
so entstand der name für unsere facebookgruppe. bärenbande c:

1 Kommentar:

  1. Und ich hatte auf dem Weg nach Hause, die ganze Zeit das dringende Bedürfnis mir Kippen zu kaufen.
    Woher das wohl kam? :D
    Ohne Witz, das hatte ich noch nie.

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