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24.03.2014

mein handy klingelt. es ist sein name auf dem display. mein herz klopft ganz schnell. trotzdem warte ich ein paar sekunden, bevor ich drangehe. "na homo" sage ich scherzhaft. am anderen ende räuspert sich eine weibliche stimme. ".. hier ist die mutter." ich werde rot wie eine tomate, zum glück sieht sie mich nicht. ich fange beschämt zu lachen. ".. macht nichts. sagt sie. ich hab schlechte nachrichten." sofort höre ich auf zu lachen. "was ist passiert? ist ihm etwas zugestoßen?" mir gehen tausende gedanken durch den kopf. "er wurde angefahren und ist im krankenhaus. ich dachte, du würdest das vielleicht gerne wissen." ich muss tränen herunterschlucken. "in welchem?" kaum hat sie den namen vom krankenhaus ausgesprochen, sage ich nur ein kurzes danke, schnappe mir meine jacke, ziehe meine schuhe nur halb an, rufe meiner mama ein: "es ist ein notfall, ich nehm das auto." entgegen und renne aus dem haus. mir kam eine autofahrt nie so lang vor, obwohl es nur 10 minuten bis zum krankenhaus sind. mich regen alle auf, die nicht bei gelb schon losfahren und habe das gefühl alle fahren extra langsam. klar, ich habe in der fahrschule gelernt, dass man niemals aufgeregt fahren sollte, aber ich muss zu ihm.
als ich gerade auf dem parkplatz angekommen bin, geht mir zum ersten mal der gedanke durch den kopf, ob er mich vielleicht gar nicht sehen will. ich weiß ja, dass er mir total viel bedeutet, aber bedeute ich es ihm auch? aber warum sollte seine mom mich sonst anrufen, ich meine, sie kennt mich kaum und sie wird wohl kaum alle freunde von ihm angerufen haben. vielleicht hat er ihr von mir erzählt. 
ich schüttel meinen kopf. "was denkst du da eigentlich? er wurde angefahren, worauf warte ich, vielleicht ist es die letzte chance ihm zu sagen was ich fühle." 
also renne ich los. schließe im weggrennen noch den wagen ab und werde selbst fast von einem bus angefahren als ich über die straße renne. an der information angekommen bin ich erstmal außer atem. scheiß raucherlunge. hektisch frage ich die perle an der information, wo er ist, sie sagt mir die zimmernummer und ich irre erstmal gefühlte 10 stunden durch das krankenhaus, bevor ich das zimmer finde. dort angekommen, versuche ich runterzukommen, normal zu atmen. er soll nicht denken, dass ich hierhin gerannt bin. dann beiße ich mir auf die lippen und klopfe an. er sagt, dass ich reinkommen soll. mir fällt ein stein vom herzen: er kann noch reden! als ich die tür öffne blicke ich in sein zerkratztes und trotzdem wunderschönes gesicht. er lächelt. "was machst du denn hier?" ich gehe auf sein bett zu. es ist ein einzelzimmer, welches total kahl und ganz schön hässlich ist. nichtmal ein stuhl für besucher steht dort. "deine mutter hat mich angerufen und mir erzählt, dass du angefuhren wurdest." er rollt mit den augen und lächelt schräg. "war klar" murmelt er. ich schaue ihn fragend an, während ich meine jacke öffne. vom rennen ist mir total warm geworden. "wie meinst du das?" er klopft mit der rechten hand auf sein bett, als zeichen dafür dass ich mich hinsetzen soll. ich stelle also meine tasche auf den boden und setze mich hin. "als mutter dich zum ersten mal gesehen hat, meinte sie, dass du total nett wärst und seitdem redet sie nur von dir und meint, dass ich dich mir klarmachen soll." er lächelt und zuckt mit den schultern. "naja ich kann es ihr nicht übel nehmen" ich versuche nicht zu lächeln und frage ernst: "wieso?" er lacht, sagt aber nichts. "wie auch immer, was ist eigentlich passiert?" "also ich wollte" .. er stoppt. "wohin gehen", fährt er fort, "und dann bin ich über die straße und dann kam da n auto um die kurve mit 50 oder so, obwohl da 30 war und dann hat er mich angefahren." ich schaue auf meine hände. "okay.. und bist du verletzt?" er lacht mich aus. "würde ich sonst im krankenhaus liegen?" auch ich fange an zu lachen. "lass mich, ich bin verwirrt, also was hast du?" er zeigt auf sein gesicht. "außer vom offensichtlichen noch eine gehirnerschütterung und n geprellten fuß" ich atme tief durch und sage: "da hast du ja nochmal glück gehabt."
er nickt. "was hast du denn gedacht, was mir passiert ist?" ich überlege selber erstmal, wovon ich ausgegangen bin. "keine ahnung, dass du im koma liegst, beide beine gebrochen hast oder querschnittsgelähmt bist.." ich lache. "du kennst mich, von sowas geh ich immer aus." auch er lacht, aber auf eine andere art und weise. "und dann? hast du dir sorgen gemacht und bist direkt hierhin gefahren?" ich versuche zu lügen, dass ich erst noch kurz mit dem hund raus war, oder so, aber irgendwie kauft er es mir nicht ab. also versuche ich abzulenken. "und was sagst du dann immer zu deiner mutter?" er schaut mich fragend an. "wann?" ich schaue ihm in seine großen blauen augen. "wenn sie meint, dass du mich klarmachen sollst." er lächelt wieder so schräg, was ich am schönsten an ihm finde. "ich geb mein bestes." ich muss lächeln.


5 Kommentare:

  1. hat mich zum lächeln gebracht :) das ende ist ja wohl sau süß, aber meinte er das ernst?
    <3

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    1. hihi. :)
      ja ich hoffe doch, also danach ist nicht mehr viel passiert, nicht geküsst oder so, aber wenigstens mal ein anfang, wies weitergeht keine ahnung :)

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  2. Nein, wie süß!!
    Ich hoffe so sehr das aus euch beiden was wird! :)

    Peace out~

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  3. ooh Gott liebes, das ist so süß! oh Gott oh Gott oh Gott :)
    ich freu mich so für dich! ♥

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