don't cry, snow white

ich sitze im bus. auf meinen lippen ist ein lächeln zufinden. dank ihr. es tut immer wieder so gut, sie zu sehen. auch, wenn wir nicht viel gemacht haben, außer planlos durch RE zulaufen. mein handy vibriert. eine sms von ihr. sie schreibt mir, dass sie nicht mehr klarkommt. sofort verschwindet mein lächeln, ich verstehe ihre angst, denke ich. sie will nicht mit diesem zug fahren.. sie sagt, dass sie weinen muss, ich kann dich verstehen.

...

vor 2 stunden haben wir beschlossen, dass wir uns treffen wollen, weil du stress zuhause hast. seitdem wollte ich schon 2 busse nehmen, aber ich hab es nicht geschafft. nun liege ich in meinem bett. durch das fenster höre ich, wie meine nachbarn inklusive meine eltern draußen stehen und sich besaufen. die spielen heute irgendein komisches ballspiel, keine ahnung. ich höre, wie meine mutter die tür aufschließt, sie denkt dass ich schon weg bin und sagt meinem kleinen bruder bescheid, dass sie nun losgehen. er freut sich und ruft: juhu dann bin ich endlich alleine. danke, bruderherz, dass du mich so sehr liebst. ich denke daran, dass ich heute 2 stunden busfahren kann, wo mich so viele menschen sehen können, beobachten können, sich gedanken über mich machen können. ich will das nicht. mir kullern die tränen übers gesicht. ich will nicht mit diesem beschissenen bus fahren. ich hasse es. doch dann denke ich an sie, dass es ihr scheiße geht. stell dich nicht so an, sage ich zu mir, und fahr dahin, tu's für sie.

...

du musst da auch nicht hinfahren, mach dir keinen stress und weine nicht, schneewittchen