Follower

12.11.2012

live

also ihr wolltet, dass ich mehr über familie, freunde, liebe etc. schreibe.  ich habe mir überlegt ich mache eine "kleine" zusammenfassung der letzten 2 jahre und wie sich alles so entwickelt hat bis heute, da ich gerade viel zeit dazu habe und im anschluss noch ein paar fotos, der jahre. achtung, dieser post könnte triggern bzw die bilder.

von anfang an hatte ich übergewicht. ich war immer und überall die dickste und das ließen mich alle spüren. die lehrer, mitschüler, geschwister, selbst meine eltern zogen mich runter. als es dann mit 11 auf die weiterführende schule ging und ich auf das angesehenste gymnasium in der stadt ging war ich stolz auf mich, aber das hielt nicht lange an. ich fand zwar schnell freunde, doch nicht viele und alle anderen hassten mich wegen meinem körper. ich versuchte alle möglichen diäten, bis ich in die 8. klasse kam. da fing dann alles so richtig an. ich bekam mit, dass eine nachbarin von mir, die ich schon einige jahre kannte, magersüchtig sei. ich sah sie und sie war so dünn, so schön dünn. ich wollte mich im internet über magersucht informieren und landete, oh wunder, auf einer pro ana seite. ich las ana's brief und sie hatte mich direkt gefesselt. ich fing an nicht mehr zu essen, anfangs war es echt schwer, doch schnell fand ich mich zu disziplinieren. ich nahm ab und keiner bemerkte es. ich wollte noch mehr abnehmen. also brauchte ich mehr disziplin. ich fing an mich für essen zu bestrafen. erst mit sport, dann mit schneiden. plötzlich merkten es alle. "du siehst so gut aus" "wow, du hast aber viel abgenommen". mh, es waren 10 kilo. nicht gerade die welt also. trotzdem war ich stolz doch mich triggerte das alles noch mehr. ich wollte noch mehr abnehmen. doch das schlimmere war, ich fing auch an mich wegen anderen problemen zu schneiden. 
irgendwann bekam meine kindergartenfreundin lia mit. sie ging mit mir zu meiner hausärztin. ich erzählte ihr alles, das war ziemlich schwer. ich hatte mit niemandem sonst darüber geredet. ich sollte es meinen eltern sagen. ich tat es. naja, eher zeigte ich es ihnen. meine mutter brach damals in tränen aus. ich hatte so ein schlechtes gewissen dass ich mir wieder wehtat. wir fuhren darauf hin einen tag später zu einer psychologin. nach einigen terminen bei ihr bekam ich tabletten. ich musste sie mir nach ein-zwei wochen selber dosieren, weil meine mutter arbeiten musste. also wusste ich genau wo die ganze packung war. das nutze ich aus. ich nahm diese tabletten. dann folgte meine bärengeschichte. ich kam letzten endes mit einer überdosis auf den schienen liegend in die klinik und wurde gefixt. ich lag dort eine weile. und lies mich aber schnell wieder entlassen. ich wollte nicht dass es einer mitbekommt. meine eltern wussten also bescheid, ich war selbstmordgefährdet. also kontrollierten sie mich stark. irgendwann bekamen es auch alle anderen mit, dass mit mir etwas nicht stimmte.
ich nahm weiter ab. ich meldete mich in münster bei der klinik an, doch konnte dort nicht aufgenommen werden. also ging ich dann doch nach marl sinsen in die klinik. dort blieb ich 3 monate. und dort lernte ich N. kennen. er schien so nett. doch der schein täuscht. nach meiner entlassung ging es mir einigermaßen gut. nur ich begann einen großen fehler, ich schlief mit ihm. außerdem war mein fehler, meine disziplin zu verlieren. ich konzentrierte mich aufs nicht-schneiden, anstatt aufs weiter abnehmen. ich begann weitere fehler. ich verzeihte ihm, nachdem er mich betrogen hatte. 
dann passierte das schlimmste, meine kindergartenfreundin lia, sie starb. nein sie starb nicht nur, sie brachte sich um. das war am 29.10.11. ich konnte es nicht fassen war einfach nurnoch am ende und wollte ihr folgen. doch dann rief zum glück die klinik an und ich konnte aufgenommen werden, auf der offenen station. dort ging es mir besser, ich lernte viel dazu. lernte möglichkeiten das schneiden zu lassen und es half. bis zu diesem einen tag. es war der 10.12.11. mir wird schlecht wenn ich von diesem tag rede, doch da ich mittwoch eh darüber reden muss, wäre es vielleicht gut wenn ich vorher darüber schreibe. also. (falls jemand ein traumatisches erlebnis hatte, würde ich diesen teil nicht lesen!)
an diesem tag ging es mir schon morgens nicht gut. ich hatte druck. war nur 2 stunden in der schule und dann 2 stunden im kraftraum. dann duschte ich mich. machte meine skillsliste. nichts half. ich fuhr mit einer betreuerin einkaufen, da wir abends pommes mit bockwürstchen essen wollten. wir fuhren also los. ich hatte eine schwarze jeans, ein weißes top, eine hellbraune jacke an und trug roten lippenstift. ich hatte mich extra hübsch gemacht, denn ich sollte besuch bekommen an diesem tag. von N. ich wollte ihm zeigen, dass es mir gut geht und wollte es ihm heimzahlen. leider wurde da nichts draus. zuerst saßen wir mit einer anderen patientin am teich. ich wollte ihm die meinung sagen, also wollte ich alleine mit ihm reden. er meinte, wir sollten dabei ein stück laufen. durch den wald. ich konnte garnicht so schnell gucken, da befand sich seine zunge in meinem hals. ich drückte ihn weg. ich wollte nicht. er ging in meine hose mit seiner hand. ich wollte das alles nicht. er schmiss mich auf den boden. ich landete in einem dornenbusch. dann weiß ich nurnoch dass er mir die hose auszog, mir den mund zuhielt und mich nötigte. irgendwie konnte ich ihn irgendwann dazu bringen aufzuhören. ich zog mich an, rannte davon. schrie, dass mir jemand half. dass ihn jemand erwischte. ich wollte das alles doch nicht. ich rannte zur station. mit tränen in den augen und blut verschmierter brust. ich rannte in mein zimmer. mia saß auf ihrem bett. sie sprang auf, als ich mich ins bett fallen lies. "was ist passiert" schrie sie. und dann erzählte ich ihr es. sie holte eine betreuerin. ich konnte nurnoch heulen. nichts anderes. sie riefen ein taxi zum krankenhaus. ich musste mich an den tisch setzen und mitessen. sitzen tat höllisch weh, ich starrte nur auf eine stelle. im krankenhaus wurde ich heulend untersucht und ein bericht wurde geschrieben. ich musste die pille danach nehmen und samstag morgens dann kamen mich meine eltern abholen. wir sagten, dass wir da nicht drüber reden werden. ich weiß nicht mehr was ich an dem wochenende dann getan habe. 
auf jeden fall beendete ich im januar die therapie und entschied dann zuhause mit meiner therapeutin ob ich eine anzeige mache oder nicht. die entscheidung dauerte 8 monate. in diesen 8 monaten wechselte ich die schule. realschule. alles super. meine noten waren perfekt. ich war stolz auf mich, ich fand eine neue beste freundin und alles schien perfekt. doch es war es ganz und gar nicht. im april lernte ich jemanden kennen, den ich ziemlich attraktiv fand. zum ersten mal so wirklich seit dem.. ich hatte sogar sex mit ihm. zum ersten mal seitdem. ich dachte das hätte mich schon ein wenig geheilt. doch irgendwie war es überhaupt nicht so. vor einem monat hatte ich einen heftigen rückschlag. wie ein flashback.  es kam mir alles wieder so real vor. und das war nicht schön. ich hatte auch einige rückfälle in sachen schneiden oder kotzen. 
jedenfalls sieht es im moment so aus, dass ich immernoch etwas am laufen habe mit dem typ. ich verliere aber schonwieder meine beste freundin. diesmal aber an einen kerl. von wegen perle vor kerle. naja. außerdem habe ich wieder schlechtere noten in der schule und alles in allem gehts mir echt dreckig doch das soll niemand merken, denn mir muss es doch gut gehen. denn sonst bin ich doch wieder so schwach und für alle das sorgenkind. das will ich nicht sein.

das war eine krasse zusammenfassung und ich hab auch vieles ausgelassen.























5 Kommentare:

  1. Du bist stark!

    Ich hätte das alles nicht ausgehalten. o:
    Ich will mich jz schon umbringen, obwohl mein Leben noch in Ordnung ist im Gegensatz zu deinem. o;
    Aber deine Geschichte bringt mich irgendwie dazu, weiter zu machen &nicht aufzugeben.
    Deswegen will ich mich auch bedanken, dass du hier schreibst, wie du das alles verarbeitest. Das hilft mir auch, davon wegzukommen.

    AntwortenLöschen
  2. das freut mich. und das macht mein leben auch ein wenig sinnvoller, wenn ich merke, dass ich menschen helfe, indem ich hier schreibe <3

    danke für dein kommentar :*

    AntwortenLöschen
  3. Du hilfst mir aber wirklich sehr. (: <3

    Kein Problem. ;*

    AntwortenLöschen
  4. Es tut mir so leid, dass du das alles durchmachen musstest!

    AntwortenLöschen
  5. das brauch keinem von euch leid tun.
    es musste so passieren, ich glaube das war mein schicksal..

    AntwortenLöschen